Seit 19 Jahren nehmen wir uns diese Wanderung vor, und nun endlich haben wir sie gemacht. Es ist die „Königsetappe“ von Trevélez über den Siete Lagunas hoch auf die Alcazaba. Für die Hochgebirgstour sind 23 km Wegstrecke und 2.000 Höhenmeter – sowohl im Auf- als auch im Abstieg – zu überwinden. Man sollte ca. 11 Stunden (mit Pausen) einplanen und von guter Kondition sein. Es war definitiv kein Spaziergang. Zur Tour: Startpunkt ist das Bergdorf Trevélez, das übrigens für seinen luftgetrockneten Schinken in 200 Jahre alter Tradition bekannt ist.
Vom Ortszentrum starten wir durch die Gassen aufwärts zum Barrio Alto (Oberdorf). In der Calle Horno beginnt die Beschilderung der Route zur Siete Lagunas. Dieser von eiszeitlichen Gletschern überformte wilde Hochgebirgskessel weist die größte Ansammlung von Karseen in der Sierra Nevada auf. An den Lagunen weiden Steinböcke, die herrliche Fotomotive in dieser einzigartigen Umgebung versprechen. Von Trevélez (1.500m) zur Cañada de las Siete Lagunas folgt man einer gut ausgeschilderten Route (gelb-weiße Markierung) ca. 4 Stunden. Angekommen im Hochgebirgskessel passiert man zunächst die Laguna Hondera (2.890m).
Ab hier verliert sich die Beschilderung. Unsere Komoot-Tour weist den Weg, am besten links vom Flussbett laufen, bis man auf eine ca. 3 Meter hohe Orientierungsstange trifft. Am oberen Ende des Hochtals erreichen wir die Laguna Altera (3.070m). Ab hier wird es anspruchsvoll, will man die Alcazaba besteigen. Ein Blick in die Scharte rechts der Laguna Altera gibt einem das Gefühl, hier keinen Weg nach oben zu finden. Folgt man den Steinmännchen über das steile Geröll- und Blockmeer hinauf in die Gratsenke unterhalb des Punta de la Cornisa (3.316m), gelangt man durch einen Durchschlupf (einem sog. Caldero) zur „Schlusspointe“ – dem Weg auf die Alcazaba. Als kleiner Bonus hat sich wohl ein Rotor der FPV Drohne gelöst und uns noch ein wunderschönes Abschiedsvideo hinterlassen.
Hier wird unsere Kondition nochmals auf die Probe gestellt, denn es gilt bis zum Gipfel weitere ca. 200 Höhenmeter zu überwinden. Der Aufstieg lohnt, denn das Panorama dieser einzigartigen wilden Hochgebirgslandschaft wird man nie vergessen.
Unsere Tour-Tips: (1) mind. 1,5 Liter Wasser/ Person, Proteinriegel und Bananen. Durch die Höhe hat man wenig Hunger, braucht aber Energie. (2) Kopfbedeckung und Sonnenschutz. (3) Wechsel-Shirt für den Abstieg.
Unsere Essen-Empfehlung: Erbsen-Pilz-Risotto (gut Kohlenhydrate und leicht verdaulich nach so einer Tour).
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