Heute wäre Mamas 80. Geburtstag gewesen. Sie liebte Sonnenuntergänge, sie liebte Sekt, und Strelitzien gehörten zu ihren Lieblingsblumen. Mama war ein Berg- und Wanderfreund wie wir. Und deshalb ist sie auf jeder unserer Touren im Herzen und ganz besonders am Gipfel dabei.
Nach unserer unkomplizierten Fähr-Überfahrt nach Teneriffa (Los Christianos) nahmen wir die direkte Route über die Las Cañadas del Teide und unternahmen einen Ausflug in die jüngste Vulkangeschichte der Insel – zum Chinyero. Als sog. Schlackenkegel bezeichnet, liegt er ca. 10km vom Pico del Teide in einer Höhe von 1556 Metern entfernt.
Der 2,5 stündige Streifzug im weiten Vulkan- und Waldgürtel nordwestlich des Teide-Massivs beeindruckt durch pechschwarze Lavagushänge in hellgrün leuchtenden Kiefernwäldern, die in der unwirklich anmutenden Bilderbuchwelt kontrastieren. Der Ausbruch des Chinyero vom 18. bis 27. November 1909 war der bislang letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa. Dabei wurden über zwei km² Land durch Lava und Asche verwüstet, Menschen kamen nicht zu Schaden. In seiner Nachbarschaft, kaum 3 km entfernt, liegt ein weiterer Schlackenkegel, der 1706 durch Lavaströme die Hafenstadt Garachico zerstörte. Unsere Tour führte um den Chinyero herum und ist durch gut ausgebaute und gekennzeichnete Wege auch super für Familien geeignet.
Wer Glück hat, erlebt bei guter Wetterlage unvergessliche Blicke auf den Pico del Teide.
Uns zeigte er sich heute – mit seinem Zuckerhut (Pan de Azucãr) – von seiner schönsten Seite. Zurück am Auto genossen wir die Fahrt durch den Parque National de las Cañadas del Teide. 18.990 Hektar der Bergregion sind als Nationalpark ausgewiesen. 2007 wurde das Gebiet in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
Die Caldera entstand vor etwa 300.000 Jahren durch den Einsturz eines mächtigen Vulkankegels, aus dessen Grund sich bei späteren Eruptionen der Pico del Teide, der Pico Viejo und zahlreiche weitere Vulkanberge erhoben. Auch zum vierten Mal auf Teneriffa kann man sich hier landschaftlich nicht „sattsehen“.
Das Gebiet bietet Ausgangspunkte für viele Wanderungen – u.a. in El Portillo/ 2053m; Parador Nacional/ 2151m; Teleferico del Teide/ 2356m; Boca Tauce/ 2055m. Weiter ging es zum Quartier nach Puerto de la Cruz. Das alte Herren-Haus war wiederum nicht leicht zu finden und schon gleich gar nicht leicht anzufahren. Wir stellen es noch vor. Es war ein langer Tag, der durch einen schweren Autounfall von Uta und ihrer Familie mit glücklicherweise „gutem“ Ausgang überschattet wurde. Einmal mehr wird klar, das jeder einzelne Tag im Leben zählt!
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