Ein 30 Kilometer langer Streifen zwischen Haarlem und Leiden ist das bedeutendste Anbaugebiet für Blumenzwiebelpflanzen in den Niederlanden. Zu diesen Pflanzenarten zählt auf Nummer 1 natürlich die Tulpe, dann folgen Narzissen und Gladiolen, desweiteren werden hier gezogen:

Lilien, Hyazinthen, Iris, Krokus und Dahlien. Erstaunt waren wir von den riesigen Hyazinthen-Feldern in lila, rosa und weiß. Der Duft war Atem beraubender als der des Grases in Amsterdam :-). Wir waren genau richtig zur Blütezeit und genossen die farbenfrohen Felder bei unserer 60 km Radtour, die wir direkt am Parkplatz Nederzandl starteten und durchweg auf dem Radweg nach Langeveld, Vogelenzang, vorbei an Aerdenhout und Landgoed-Elswout bis nach Haarlem fuhren.

Hier machten wir einen Zwischenstopp, um uns das im 15. Jahrhundert blühende Tuchmacherzentrum anzuschauen. Mit seinen gepflasterten Straßen um den Grote Markt hat sich Haarlem das Flair des 17. Jahrhunderts erhalten. Heute ist es das wirtschaftliche Zentrum der Provinz Noord-Holland und Mittelpunkt der holländischen Druck-, Pharmazie- und Tulpenindustrie. Um den historischen Grotemarkt erstreckt sich das historische Zentrum der Altstadt mit der wunderschönen Grote Kerk, an deren Außenwänden Läden angebaut sind. Das Wahrzeichen von Haarlem ist ganz sicher der Molen De Adriaan, eine Windmühle an der Spaarne.

Es war herrliches Wetter und wir genossen wir im Restaurant Zuidam die Frühlingssonne. Und: diese Windmühle dreht sich wirklich noch. Das Essen und der Service sind sehr zu empfehlen. Wissen sollte man noch, dass Lieven de Key (1560-1627) Haarlems historisches Zentrum prägte. Er gilt als einer der führenden Baumeister des Goldenen Zeitalters. Typisch für seinen Baustil sind Ziertürmchen, Dreiecksgiebel und verschieden farbige Backsteine. Haarlem ist definitiv einen Besuch wert. Zurück ging es über Haarlemmerhout, Landgoed Berkenrode und Irenrode, Hartekamp, Hillegom, Lisse (Keukenhof – ein 28 Hektar großer Blumenpark), Leeuwenhorst, Nordwijkerhout bis zum Ausgangspunkt am Strand. Einen Abstecher machten wir vorher noch an den traumhaft langen Duindamseslag-Strand und fuhren dann entlang dem herrlichen Radweg durch die Dünen zu unserem Parkplatz zurück. Nach 60 Kilometer herrlicher Radtour machten wir uns noch zwei Stunden in Richtung Heimat auf. Übernachtet wird heute auf einem Parkplatz in Kamp-Lintfort “in der Leucht”. Wir hatten wieder einmal Glück mit dem Wetter – was für ein Ostersonntag!