Der Nærøyfjord im Weltnaturerbe Westnorwegische Fjordlandschaft ist ein schmaler Seitenarm des Aurlandsfjords am inneren Sognefjord.

Er ist bis zu 500m tief und an seiner schmalsten Stelle nur etwa 250m. 17km weit schneidet er in die bis zu 1761m hohe Berglandschaft ein, zwei Dutzend Wasserfälle tosen durch die Felsflanken und einer davon – der Tuftefossen – befand  sich genau über unserem Campingplatz Tufto Gard bei Olav. Eine enge Straße führt von Gudvangen bis Tufto. Olav vermietet für 30 Euro die Nacht an diesem grandiosen Fjord Stellplätze. Vorbestellung ist sinnvoll. Wir verbrachten eine herrliche Nacht mit der Geräuschkulisse des ca. 400 Meter hohen Wasserfalls direkt am Fjord.

Nach langem Ausschlafen und herrlichem Wetter beschlossen wir das Kajak fertig zu machen und den königlichen Postweg von Bleiklindi nach Styvi zu laufen, welcher 1674 als Teil des Christiana-Postweges eröffnet wurde und heute als Wanderweg fungiert. Er ist allerdings nur mit dem Boot erreichbar. Deshalb paddelten wir mit unserm Kajak über den Fjord, suchten eine günstige Anlegemöglichkeit, trugen unser Boot aus dem Wasser und liefen los.

Der gut 10km lange Weg steht mit seiner natürlichen Stille für sich: Paddler gleiten vorbei, hin und wieder ein Schiff und vergleichsweise ruhig liegt dieser Fjord, in dem sich die Felsflanken der Berge spiegeln. Eine traumhafte, mal ganz andere Wanderung ohne Steigung, die wir jedem empfehlen können. Zurück am Campingplatz packten wir das Kajak zusammen, duschten noch einmal und fuhren über den Hardangerfjord über die E13 nach Odda. Hier kauften wir für die nächsten zwei Tage ein und weiter ging es über die E134 bis zur nächsten Übernachtung kurz vor Nesflaten am Suldalsvatnet. Wir suchten uns hier ein lauschiges Plätzchen direkt am beeindruckenden Brattlandsdalen – eine 1887 eröffnete Touristenroute, die als „Discovery Route“ von Stavanger nach Odde bekannt wurde. Wir schliefen wieder einmal mit Wasserfall-Rauschen ein. Ein weiterer toller Tag geht zu Ende bei wiederum grandiosem Wetter.