Kèrkyra ist zweifellos eine der schönsten Inselmetropolen des Mittelmeeres,
und wir haben uns schon viele angeschaut. Die historische Altstadt zählt zum Weltkulturerbe, steckt voller Geschichte und hat Flair. Sie besitzt zudem viele Gegensätze und verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart auf besondere Weise. Wer die Hauptstadt erobern will, sollte sie unbedingt erlaufen und dabei gut 20 km einplanen. Parken kann man kostenlos am Hafen. Hier startet auch die Tour. Zunächst geht es direkt zur ersten imposanten „Neuen Festung“, die zusammen mit der „Alten Festung“ den türkischen Eroberern Widerstand bot.
Geschichtlich aus der Schlacht hervorgegangen ist der Deutsche Reichsgraf von der Schulenburg. Er galt als strategische Koryphäe und wehrte sich im Verhältnis von 5.000 eigenen Soldaten zu 30.000 Türken 1716 hier in Korfu-Stadt sehr erfolgreich. Die Korfioten zollen ihm bis heute Respekt: bei den jährlichen Prozessionen zu Ehren von St. Spiridon (Schutzpatron der Insel) halten sie vor dem Denkmal an der alten Festung und feuern Salutschüsse ab. Nach den beiden Festungen sollte man folgende Dinge anschauen: die Esplanáda und die Cafés von Listón (weitläufiger Park und benannt als „kleines Paris“); der königliche Palast „Agion Michail ke Georgiou“ am nördlichen Ende der Esplanáda; direkt dahinter unbedingt das kleine Stadtbad Falirâki (Badesachen nicht vergessen, grandios); natürlich das Altstadtviertel Kambiiéllo
– dem Herzstück Kérkyras; weiter geht es dann stadtauswärts immer am Wasser entlang zum traumhaften Schloss Mon Repos und seiner Parkanlage; durch den herrlichen Park kommt man dann nach Kanóni, der Spitze der Halbinsel Análipsi mit der sog. Mäuseinsel und dem Kloster Vlachérna.
Spektakulär sind die Landeanflüge direkt über dem Damm nach Pérama – einen besseren Platz für Planespotter gibt es nicht und in der Tat bekommt man Respekt, wenn die Flugzeuge in ca. 100 Meter über einem die Landebahn anfliegen.
Zurück ging es auf ähnlichem Weg bis in die Altstadt, wo wir uns noch das Rathaus als einem der prächtigsten Gebäude der Stadt, den Rathausplatz und den Palast St. Michael sowie die St. George und die Kirche Ágios Spiridon anschauten. Geschichtlich wissen sollte man, dass die deutsche Wehrmacht am 14.09.1943 Korfu Stadt zu einem Drittel zerbombte und 2000 korfiotische Juden deportierte. Wissen sollte man auch, dass Kostas Georgakis, ein aus Korfu stammender Student sich für die Demokratie Griechenlands am 19.09.1970 in Genua vor dem Gerichtsgebäude in Brand setze und damit beitrug, dass 1974 das Militärregime stürzte. Eine grandiose Stadt!
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