Zum Karfreitag ging es nach herrlicher Nacht  die restlichen 160 km zum Yachthafen Marina Muiderzand  wo wir die nächste Nacht verbringen werden.

Mit dem Fahrrad  ca. 70 km zunächst in den Norden Amsterdams, das aus acht Stadtteilen besteht: Nieuwe Zijde („Neue Seite“), Oude Zijde („Alte Seite“), Mittlerer Grachtengürtel, Museumsviertel, Südlicher Grachtengürtel, Plantage, der Jordaan als westlicher Grachtengürtel sowie Noord. Wir fuhren immer nördlich zunächst in den Stadtteil Plantage. Hier schauten wir uns die Windmühle De Gooyer an, die von den letzten sechs Windmühlen Amsterdams die Zentralste ist.

Sie beherrscht den Blick über den Nieuwevaart. 1725 erbaut war sie die erste Getreidemühle Niederlandes, die mit neuen, windschnittigen Segeln arbeitete. Weiter ging es zum Schiffahrtmuseum „Het Scheepvaartmuseum“ mit dem originalgroßen Nachbau eines Schiffes der Vereinigten Ostindischen Compagnie. Das Sandsteingebäude wurde als Magazin der Admiralität Amsterdams 1656 von Daniel Stalpaert errichtet. 2300 Pfähle, die in den Oosterdok gerammt wurden, tragen das Gebäude. Weiter ging es zum nächsten Stadtteil „Alte Seite“. Hier schauten wir uns das NEMO Science Museum mit seinem spektakulären Bau an.

Das größte Wissenschaftsmuseum Niederlandes wurde vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfen. Es gleicht einem riesigen Frachter, der 30 Meter aus dem Wasser ragt.  Am Hauptbahnhof stellten wir unsere Räder im kostenfreien Fahrradparkhaus ab. Das Parkhaus hat 7000 Stellplätze. Es macht Sinn sich hier die Nummer zu merken ;-)

Eine Grachtenfahrt darf auf gar keinen Fall bei einem Amsterdamausflug fehlen. Also starteten wir direkt vom Hauptbahnhof zu einer einstündigen Bootstour durch die Wasserstrassen der Stadt.

Von  Bahnhof aus  fuhren wir an den Oosterkoskade entlang zur Fähre, die uns kostenfrei in den Stadtteil Noord brachte. Das trendige und postindustrielle Hafenviertel Amsterdams ist weitläufig und am besten mit dem Fahrrad zu erkunden. Alte Fabriken und Lagerhäuser sind zu Bühnen, Ateliers, Galerien, Lokalen und Hotels umgebaut. Streetart und Flohmärkte bringen Leben in den Stadtteil. Das Wahrzeichen von Noord ist der 100 Meter hohe À DAM Turm mit Clubs und einem Drehrestaurant, von dem man einen herrlichen Blick auf Amsterdam hat (Eintritt: 20 Euro).

Sehenswert ist auch das NDSM-Kunstviertel, das ein ehemaliges Werftgelände war und der größte Flohmarkt Europas in den IJ-Hallen. Schließlich befindet sich in Noord auch das EYE-Film Institut Nederland. Der futuristische Bau erinnert mit seiner reflektierenden Oberfläche an ein UFO, ist aber eigentlich eine geöffnete Auster. Entworfen hat es der Wiener Architekt Delugan Meissl. Durch den Stadtteil geradelt, ging es zurück mit der Fähre. Nun hatten wir Hunger. Auf dem Rückweg aßen wir hervorragende Nudeln bei einem Italiener am Hafen PepeNero Cucina & Pizza

. Auf dem Rückweg genossen wir noch einen grandiosen Sonnenuntergang. Ein toller Karfreitag mit herrlichem Wetter. Morgen geht es zu Fuß durch Amsterdam – sechs der acht Stadtteile gibt es noch zu erobern.