Santillana del mar & comillas

Heute Morgen ging es in Richtung Kantabrien. Unser nächster Stop ist das Refugio del Cares zu Fuße des Parque Nacional Picos de Europa. Kantabrien wurde einst von den Römern erobert. Eine maurische Invasion konnte nur durch ein Bündnis mit dem benachbarten Asturien verhindert werden. Ende des 19. Jhd. schlossen sich mehrere kleinere Gebiete zur Provinz Kantabrien zusammen. Die Hauptstadt Santander hat eine lange Geschichte als römische Siedlung und prosperierende Stadt im Mittelalter sowie später als Handelsstadt. Wir sparten auf unserer Anreise Santander zunächst aus und besuchten zwei historisch wichtige Pilger-Städte Nordspaniens. Unser erster Stop galt Santillana del Mar. In seinem Roman „Der Ekel“ bezeichnete Jean-Paul Sartre die Stadt als die schönste Stadt Spaniens. Unstrittig wartet sie mit einem Ensemble luxuriöser Bauten des 15.-18. Jhd. aristokratischen Erbes auf. Die Stadt wuchs um die Stiftskirche Santa Juliana heran – eine Märtyrerin, die den Teufel gefangen haben soll. Interessant sind die zahlreichen Familienwappen an den Häusern der Stadt, die von einem goldenen Zeitalter des Adels zeugen. Weiter ging es nach Comillas. Das Seebad ist für seine Bauten katalanischer Architekten des Modernismo berühmt. Joan Martorell entwarf den Palácio de Sobrellano (1881). Das bekannteste Gebäude der Stadt ist aber das El Capricho de Gaudi. Es wurde 1883-85 nach den Plänen von Antoni Gaudi als ein vom Mudéjar-Stil inspirierten Traumgebilde mit einem minarettartigen Turm erbaut. Das Gebäude ist spektakulär, und man sollte sich mit der Online-Führung in das Leben der zwei Protagonisten hineinführen lassen: Antoni Gaudí (1852-1926), dem Architekten, und Maximo Díaz de Quijano (1841-1885), dem Investor aus Santander. Nach diesen beiden historischen Reisehöhepunkten fuhren wir in unser nächstes Quartier, das wir aufgrund seiner Lage für die nächsten 5 Nächte gebucht hatten. Es liegt an den Toren des Parque Nacional Picos de Europe und ist zudem nur ca. 15 km von den schönsten nordspanischen Stränden entfernt. Hier sind schon einmal drei Strände zu sehen – gigantisch und sehr leer.