Durch die Wolken zum Teide?
Um 6 Uhr Morgens mit Ende der Corona Sperrstunde ging es los. Noch etwas müde und schläfrig, weckte mich die frische Luft recht schnell auf. Es ging sofort sehr steil nach oben. Die Satteltaschen waren gepackt, Kamera und Drohne frisch geladen. Ebenso wie die Accus des e-bikes. Im Normalfall halten die e-bike Accus für ca. 1000 Höhenmeter. Jedoch, je steiler, desto kürzer, bzw. desto weniger Unterstützung kann man nutze.
Los Realejos schlief noch und ich radelte gemütlich den Berg hoch. Also gemütlich ist gut geschrieben. Da ich den „kurzen“ Weg nach oben fahren wollte, war es extrem Steil. Es war zum teil für mich unmöglich, trotz höchster Unterstützung den Berg hochzufahren, also schob ich an den steilen Stellen. Das ist mit einem vollgepackten e-bike nicht wirklich angenehm. Aber es ist ja selbstgewähltes Schicksal.
Knapp 8 km ging es extrem steil berghoch mit einer Steigung von bis zu 33 %, also eigentlich eine Klettertour ^^.
Nach ca. 7 km konnte ich den Sonnenaufgang genießen und dabei feststellen, das ich zwar den zweiten Accu eingepackt hatte, aber die Schlüssel dazu im Apartment liegen gelassen hatte. ( sehr Clever ) Was tun? Runterfahren und den Schlüssel holen und den Ersten Accu wieder auffladen, dann wäre ich frühestens gegen 12 wieder losgefahren. Also kurz entschlossen eine Plan Änderung und die Tour in eine Aufwärmrunde für den Teide umgeplant.
Wenn man etwas nicht ändern kann, so macht es Sinn, das Beste draus zu machen und es als eine positive Änderung zu sehen um sich dann darüber zu freuen. So konnte ich ja morgen nochmal los und hatte die Vorfreude nochmals.
Der Weg führte mich nun in die Wälder des Corona Forestal Natur Park. Ein riesiger Naturwald der ab einer Höhe von 1300 Meter beginnt und bis an den Kraterrand auf 2000 Meter wächst.
Ich genoss die weitere Fahrt zum Teil in der Sonne, zum Teil im Schatten der Bäume. Es war bis auf die Vögel völlige Stille und kein anderer Radfahrer oder Wanderer war zu sehen oder zu hören.
Bis auf 1450 Meter reichte der Accu dann war Schluss.
Ich genoss schon mal einen Blick mit der Drohne über den Kraterrand auf den Schneebedeckten Teide, bevor ich mich auf die Abfahrt machte.
Hier kamen mir dann reichlich Radfahrer und Quardfahrer entgegen.
Wieder unten angekommen, setzte ich mich ins Auto mit einem Klappstuhl und einem Buch und fuhr an den Playa del Fraile. Einem wundervollen Steinstrand. Der Letzte mögliche auf der Nord-Südseite. Und genoss die wärmende Sonne.
Abends machte ich mich auf die Ruine von Gordeluela zu fotografieren. Der Sonnenstand war so
optimal ( da hilft es wenn man ein Jahr Zeit zum planen hat) Das die Strahlen der untergehenden Sonne direkt durch das Runde Fenster schien.
Diese Ruinen sind eigentlich ein Wasseraufzug und die Erste Dampfmaschine auf Teneriffa gewesen. Die Familie Hamilton, welche im 18 Jahrhundert auf die Insel kam baute diesen Aufzug um durch zwei Rohre 4800 Kubikmeter Wasser aus den Quellen zu einem auf 270 Meter gelegen Stausee zu heben, um damit die Plantagen zu bewässern. Der Weg zum Haus ist, obwohl direkt an den dicht bewohnten Gebieten vorbei absolut sehenswert und etwas zum flanieren. Nehmt euch ein Glas Rotwein oder ein Bier mit und genießt diesen herrlichen Ausblick
Hier kann man etwas mehr zur Geschichte nachlesen.
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