Nach unserer gestrigen Wandertour in den Bergen ging es heute in die Inselhauptstadt, die neben einem traumhaften Strand und einer erkundungswerten Altstadt auch die Gelegenheit zum ausgedehnten Shopping bietet.
Aber zunächst zur Geschichte. Las Palmas ist über 500 Jahre alt. Als der spanische Eroberer Juan Rejón am 24. Juni 1478 mit 600 Soldaten vor der Isleta, der kleinen vorgelagerten Halbinsel an Gran Canarias Nordküste, vor Anker ging, fand der dort nur Vulkangestein und gewaltige Dünen. Also zog er mit seinem Heer nach Süden. Am Barronco de Guiniguada, durch den kräftiger Fluss zur Küste strömte, errichtete Rejón eine Siedlung unter Palmen, die ihr später auch ihren Namen Ciudad Real de Las Palmas gab. Es war übrigens die erste Kolonialstadt Spaniens. La Vegueta, die kleine Aue, nannte Rejón sie anfangs. Und auch nach 500 Jahren spürt man in der Veguatea, der Altstadt von Las Palmas, den Charme der Gründerjahre.
Rund um die Kathedrale (Catedral de Santa Ana), auf dem Plaza der Pilar Nuevo und der großzügigen Calle de las Balcones kann man sich gut vorstellen, wie die kastilischen Herren hier an den gediegenen Kolonialbauten entlang geritten sind. Während in der Altstadt der Puls langsam schlägt, bekommt man das Treiben der 350.000 Einwohner-Stadt in Triana schon eher mit. Das Handelsviertel, in dem sich neben Spaniern, Holländer, Portugiesen und Engländer niederließen, zeugt auch heute von Wohlstand. Allerdings wichen fast alle Kolonialbauten der Triana Ende des 19. Jahrhunderts dem mondänen Flair des Jugendstils – so z.B. die prächtige Fassade an der Calle Mayor de Triana. Wer Shopping mag, ist hier bestens aufgehoben und kann einen ganzen Tag verbringen.
Wir zogen es vor uns ein Gesamtbild der Stadt zu verschaffen, parkten unser Auto am Centro Comercial Las Arenas (hier kann man auch super shoppen) und liefen am Palacio Congresos de Canarios entlang der Strandpromenade bis zum Playa de Confital.
Das sind gut 5 km. Zurück ging es über den Hafen und das Castillo de la Luz (Festung von 1493 zum Schutz der Isleta) zum Strand, den wir bei herrlicher Sonne genossen. Die Altstadt Vegueta besichtigten wir gegen späteren Nachmittag. Sehenswert sind neben dem Flair die Casa de Colon (Kolumbushaus). Hier residierte einst der spanische Stadthalter. Grandios sind die überdachten Holzbalkone und die Erker aus kanarischer Kiefer.
Anschauen sollte man sich auch die Catedral de Santa Ana, eine fünfschiffige Kirche und die Ermita de San Antonio Abad, in der Christoph Kolumbus 1492 betete, bevor er seine Reise in die Neue Welt antrat. Den Heimweg traten wir über Santa Brigada und Vega de San Mateo nach San Bartolome an, eine landschaftlich traumhafte Straße im Grünen der Insel. Den Abschluss des Tages bildete der Sonnenuntergang am Roque Nublo – immer wieder ein grandioses Ereignis.
Zurück in der Finca genossen wir den Whirlpool und danach hervorragendes Rinderfilet mit Spiegeleiern. Manchmal ist einfach gut.
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