Von unserer wunderbaren Übernachtung am Yachthafen Marina Muiderzand ging es heute mit dem Auto zum Tagesparkplatz P+R Zeeburg 1  (40 Euro da haben wir wohl was übersehen :-) ), von welchem direkt die Buslinie 37 zur Metrostation Vijzelgracht an das Rijksmuseum führt. Alles klappte perfekt, pünktlich 9.30 Uhr waren wir am Startpunkt unserer heutigen Tour im sog. Museumsviertel. (Ok wir haben uns verfahren und mussten 2 km laufen, waren aber trotzdem pünktlich)  Im Zeitfenster von 9.45 bis 10.00 Uhr ging es mit dem gebuchten Ticket ins Museum. TIPP: Man benötigt keinen Audioguides für 6.50 Euro. Per QR-Code bekommt man den Zugang zur Beschreibung aller Räume und Gemälde, bzw. kann sich vorher die App “rijksmuseum” herunterladen.  Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Amsterdam liegt im Museumsviertel , das bis zum späten 19. Jahrhundert ein Gebiet mit Sumpf, Ackerland und Kleinindustrie war.

Der Stadtrat beschloss, das Gebiet für die Weltausstellung von 1883 zu nutzen und das Areal zum Kunst- und Kulturzentrum auszubauen. Neben dem Rijksmuseum (1885) sollte man sich hier unbedingt das Van Gogh Museum (1973) anschauen. Leider hatten wir schon Wochen vorher keine Karten mehr bekommen. Sehenswert im Gebiet ist außerdem der Vondelpark, der sich im Westen an das Museumsviertel anschließt. Zum Besuch des Rijksmuseums: es besitzt auf drei Etagen eine unvergleichliche Sammlung niederländischer Kunst. Highlights wie „Die Nachtwache“ von Rembrandt

van Rijn, „Die Dienstmagd mit Milchkrug“ von Jan Vermeer oder das beeindruckende Modell der William Rex eines 74-Kanonen-Schiffes von 1697 warten hier neben wechselnden Sonderausstellungen auf. Man kann hier gut einen Tag verbringen, sollte aufgrund der Wartezeiten auf jeden Fall aber ein Online-Ticket bestellen. Anstellen muss man sich dennoch, kleine Taschen (A4-Format) dürfen mit rein und Audio-App kann man sich im Vorraum runterladen. Beginnen sollte man in Etage 2 und sich dann nach unten arbeiten. Es war ein Erlebnis – also unbedingt machen. Vom Rijksmuseum startete unsere Stadttour dieses Mal nicht mit Fahrrad und Boot, sondern zu Fuß über 20,4 km durch sechs von acht Stadtteilen Amsterdams (siehe Komoot-Tour): vom Museumsviertel (TOP: Rijksmuseum, Van Gogh Museum, Stedeljik Museum, Vondelpark) geht es in der Tour in das Gebiet des „Mittleren Grachtengürtels“ mit seiner Architektur der Grachtenhäuser (TOP: Anne Frank Huis, Westerwerk, International Theatre, De Krijtberg, Leidesgracht und ein Spaziergang durch Leidesbuurt). Vom mittleren Grachtengürtel ging es in den „Südlichen Grachtengürtel“, wo man unbedingt die von sieben Brücken überspannte Regulierungsgracht und den berühmten Albert Cuymarkt – den größten Straßenmarkt von Amsterdam mit grandiosem Streetfood erleben sollte.

Von klassischen Pommes über die typischen Waffeln bis hin zu Austern und Heringshappen gibt es hier alles. Ein kulinarisches Erlebnis für das man Zeit und Hunger mitbringen sollte. Zudem sehenswert sind in diesem Viertel des „Südlichen Grachtengürtels“ das Foam, die Amstelkerk, die Blauwbrug und der schwimmende Blumenmarkt. Wer sich für Markenpolitik interessiert, ist sicher im Heineken Experience gut aufgehoben. Hier wird die Geschichte und Markenentwicklung des zweitgrößten Brauereikonzerns der Welt dargestellt. Architektonisch beeindruckend sind schließlich für diesen Stadtteil das Stadsarchief Amsterdam und die zweiflüglige Klappbrücke „Magere Brug“. Vom Stadtvietel „Südlicher Grachtengürtel“ ging es ins Stadtviertel „Nieuwe Zijde“, wo wir mit dem Begijnhof starteten. Weitere TOP hier: Nieuwe Kerk, Kalverstraat und Magna Plaza (Super Shopping), Koninklijk Palais, Lutherse Kerk, Madame Tussauds (wer noch nie drin war) und natürlich der DAM mit dem Nationaal Monument, das von zwei Löwen bewacht ist und die niederländischen Opfer des 2. Weltkrieges ehrt.

Vom Stadtviertel „Nieuwe Zijde“ ging es weiter ins Stadtviertel „Oude Zijede“, der urbanen alten Seite Amsterdams, in der Pietät wahrlich auf Porno trifft. Hier reicht der Schein des Rotlichtsviertels und der Gras-Gerüche selbst bei Tag bis zur Oude Kerk aus dem 14. Jahrhundert. Neben derm Stadthuis – nationale Opera & Ballet, Rembrandthuis, Schreierstoren, Waag, dem Waterlooplein (Flohmarkt) und dem Zuiderwerk sollte man sich hier wirklich treiben lassen und durch die Gassen auch von Chinatown ziehen. Wir liefen nun in den letzten Stadtteil „Plantage“, der mustergültig geplanten Halbinsel mit Alleen und eleganten Häusern aus dem 19. Jahrhundert östlich der Amstel. Hier ist der Zoo Artis und der Hortus Botanicus Amsterdam beherbergt. Euch sei unser „Stadtspaziergang Plantage“ via Komoot empfohlen. Nach 20 km Stadttour waren die Füße schwer, und wir stiegen in die Metro 52 an der Central Station und fuhren zwei U-Bahnstationen, dann ging es in die Buslinie 37 mit 9 Stationen zu unserem Parkplatz. Ein perfektes Buslinien-System! Am Auto angekommen wollten wir an einen Parkplatz am Strand bei Wijk aan Zee  übernachten. Das erste Mal in unserer Wohnmobil-Ära wurden wir von Polizisten vom Parkplatz verwiesen. Sie verwiesen uns sehr freundlich auf einen 1,9 km entfernten Campingplatz Nivon Kampeerterein Banjaert, den wir dann um 21.30 Uhr kostenfrei nutzten, vor der Schranke. Hier befindet sich ein Parkplatz für Wohnmobile zum Einchecken. Wer nach 21.30 Uhr kommt, kann hier sein Fahrzeug abstellen. Wir sind morgens ohne Probleme losgefahren. Ein grandioser Tag bei stabilem Wetter für Amsterdam. Was will man mehr und was für eine vielseitige Stadt.