Unsere Tour heute startete direkt mit dem Rad. Es ging 18 km über den Pass bis zum Einstieg in die Wanderung Comienzo de la Ruta del Cares.
Es war eine gute Entscheidung, denn die Autos stehen hier ab dem frühen Morgen entlang der Straße. Das mag mit einem normalen Auto gehen, mit einem Wohnwagen eher schwierig. Wir waren eine der ersten auf der Wanderung, schlossen unsere Fahrräder direkt am Einstieg an, ließen auch die Helme zurück und liefen ab Poncebos.
Es ging über 24 km und gut 800 Höhenmeter entlang einer fantastischen Schlucht bis Cain de Valdeon. Reine Laufzeit waren 4:42 min. Die Schlucht ist eine der schönsten, die wir je begangen sind. Wer hier nicht schwindelfrei ist, sollte es lassen. Es sind durchweg ca. 1,50 m Wege, alle aber ohne Absicherung. Die Schlucht von Cares ist zwischen 100 und 150 Meter tief, durchweg direkt neben dem Wanderweg. Frühes Starten sichert einen menschenleeren Weg und die gewaltige „Ruhe“ des Nationalparks Pico de Europa. Was die Strecke selbst angeht, so ist neben ihrer landschaftlichen Schönheit die Geschichte beeindruckend.
Der Cares-Kanal begleitet die Wanderung. Er wurde von 1915 bis 1921 durch die Electra de Viesgo erbaut, um das Wasser des gleichnamigen Flusses von der leonischen Stadt Cain zum Wasserkraftwerk Poncebos in Asturien zu leiten. Die Schwierigkeiten des Geländes und die auftretenden technischen Probleme veränderten die ursprüngliche Idee eines einzigen Tunnels. Das Ergebnis ist der heutige Kanal, der mit einem Gefälle von eins zu tausend, sobald er an die Oberfläche kommt, in einen der 71 handgebohrten Tunnel mündet. Sie wurden von mehr als 2000 Arbeitern gebaut. Elf tödliche Unfälle waren die tragische Bilanz. Wer dieses Gelände bewandert, kann nur höchsten Respekt vor jedem Arbeiter hier gewinnen. So spektakulär und unvergesslich diese Landschaft wirkt, so sehr zeigt sie einem auch die Grenze zwischen Leben und Tod auf: 24 Kilometer lang. Sicherheit ist eben relativ. Wir waren gut unterwegs und freuten uns aufs Rad, denn nun ging es den Pass noch einmal für 15 km hoch.
Wir hatten Spaß und überholten eine spanische Radrenntruppe. Angekommen, waren wir platt und genossen den Nachmittag bei entspannten 23 Grad am Pool, froh gerade nicht in Deutschland bei 36 Grad zu sein. Das Abendessen war wie gestern ein Genuss. Den Inhaber und Koch können wir nur empfehlen. Sowohl unsere Sandwiches zum Wandern übertrafen alles bisher erlebte als auch das Abendessen. Es sind Kleinigkeiten, die einen Urlaub zu dem machen, was er sein sollte. Hier versteht man das
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