Heute ließen wir es morgens ruhig angehen. Die Sonne schien nach gewittriger Nacht herrlich und so genossen wir den Vormittag auf unserer Dachterrasse und tankten Vitamin D.

Der gegenüberliegende Teide zeigte sich als Zuckerhut – somit hat es nicht nur im Erzgebirge geschneit. Gegen Mittag beschlossen wir die Steilwand von Agulo zu erklimmen – eine weitere TOP-Tour von Gomera. Das Schöne daran, die Tour startete direkt von unserem Haus in Lepe, das etwa 100 Höhenmeter unterhalb von Agulo liegt. Es ging also zunächst über sehr steile Treppen in den ausgewiesen schönsten Ort von Gomera, von dem aus einer der großartigsten Wanderwege der Insel seinen Ausgang nimmt.

Der Camino windet sich mitten durch die mächtige, rötliche Steilwand hinauf zum Mirador de Agulo und weiter zum Mirador de Abrante, einem der Paradeaussichtspunkte Gomeras. Wenn man in Agulo an der Apotheke rechts in den Wanderweg (weiß-grüne Markierung) einsteigt und die ca. 400 m hohe Steilwand hinaufschaut, glaubt man nicht daran, dass hier ein Weg hochführen kann. Der Camino de Los Pasos verläuft extrem steil in direkter Linie zum Fuße der Wand hinauf.

Nach etwa einer halben Stunde geht es in nicht minder schweißtreibenden Serpentinen durch die Felsen weiter bergauf mit spektakulären Blicken auf Agulo, die Küste und den majestätischen Teide gegenüber. Der Weg wird nach ca. 1,5 h flacher und verläuft dann durch Terrassenfelder vorbei am Stausee bis zum Mirador de Abrante, dem Aussichtspunkte der Insel mit Restaurant und Skywalk.

Hier ist die Hälfte unserer Wanderung geschafft und es geht schräg gegenüber dem Besucherzentrum Juego de Bolas weiter auf dem roterdigen und von starker Erosion geprägten Wanderweg, der sich nach 20 Minuten mit dem GR 132 (weiß-rot) vereint.

Auf einem steingepflasterten Camino verläuft der Rückweg ca. 4 km hinab bis nach Agulo, in dessen Ortseingang einen ein für die Inseln typischer Friedhof empfängt. Wir folgen der Pflasterstraße bis in den Ort hinein mit seinen typisch kanarischen Gässchen. Der Abstieg nach Lepe tat zugegeben nach ca. 650 Höhenmetern hoch und runter bei nur 12,4 km Strecke etwas weh. Insgesamt eine herrliche Tour bei super Wetter und grandiosen Aussichten. Sehr empfehlenswert.