Wenn Engel reisen …

Der Wetterbericht sagte Regen und Hochwasser voraus – bekommen haben wir Sonne, Seebrise und einen perfekten Tag. Von Zell am See ging es weiter zum bayerischen Meer, dem Chiemsee. Genauer gesagt: zum Seewirt’s Strandhaus in Übersee. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch – mit direktem Bootsanleger zur Fraueninsel.

Fraueninsel – ein Inseltraum im Chiemsee

Per Schiff ging es hinüber zur Fraueninsel – der kleineren, ruhigeren Schwester der Herreninsel. Während wir im Inneren des Schiffs dem kurzen Regen entkamen, zauberten draußen Sonne und Wolken ein einmaliges Himmelsspektakel. Kurz darauf: strahlender Sonnenschein und Inselglück pur.

Die autofreie Insel ist nur 15 Hektar groß und in rund 1,5 Kilometern gemütlich umrundet. Auf dem Weg passiert man hübsche Gärten, Künstlerateliers, Fischereibetriebe und das Herzstück der Insel – das Benediktinerinnenkloster Frauenwörth, gegründet im Jahr 782. Noch heute leben dort Nonnen, die Produkte wie Klosterlikör und Marzipan herstellen.


Ein Biss Chiemsee – bei der Fischerei Lex

Was wäre ein Chiemsee-Ausflug ohne frischen Fisch? Bei der traditionsreichen Chiemseefischerei Lex direkt am Ufer gönnte sich Harald ein Renkenbrötchen – so frisch und fein gewürzt, dass es nicht bei einem blieb. Der Geschmack? Unvergesslich. Und der Blick über das Wasser dazu? Gold wert.


Herreninsel – ein Königstraum

Völlig spontan ( also genau geplant ) stiegen wir nochmal aufs Boot und setzten zur Herreninsel über. Diese ist deutlich größer als die Fraueninsel und bekannt für zwei Dinge: das Schloss Herrenchiemsee und das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift.

Auf gut 6 Kilometern erkundeten wir die Insel zu Fuß. Die Wege führen durch dichte Wälder, vorbei an Pferdekoppeln und immer wieder ans Ufer mit Blick auf die Alpen.

Schloss Herrenchiemsee – Bayerns Versailles

König Ludwig II. ließ hier ab 1878 sein Prunkschloss errichten – als Hommage an das französische Versailles. Die Innenräume sind eine einzige Inszenierung aus Gold, Spiegeln und Kristall. Führungen sind Pflicht, doch wir entschieden uns, das Schloss von außen zu bestaunen und stattdessen die Ruhe der Insel zu genießen. Infos und Tickets gibt’s auf der offiziellen Seite.

Kloster Herrenchiemsee – Wo Geschichte geschrieben wurde

Im barocken Augustiner-Chorherrenstift tagte 1948 der Verfassungskonvent zur Erarbeitung des Grundgesetzes. Heute befindet sich darin ein sehenswertes Museum – ein stiller, bedeutender Ort deutscher Geschichte.


Zurück zur Fraueninsel – mit Obazda und Ausblick

Wieder zurück auf der Fraueninsel blieb noch Zeit – denn die Schiffsverbindung nach Übersee ist selten, aber gemütlich.  ( oder übersetzt wir haben überhaupt nicht geguckt, wann ein Schiff zurückfährt, so ein lapsu am Ende des Urlaubs ) Also: auf zur Stärkung in den Klosterwirt Frauenchiemsee. Dort gab’s eine klassische Portion Obazda mit Brezn – herrlich würzig, herrlich bayerisch. Somit, Zeit wieder rein, denn Abendessen musste nicht gemacht werden.

Und dann: Gepäck aus dem Auto  (bzw. Uschi ausräumen 😄), Tür zu – und Regen! Punktgenau. Der krönende Abschluss: Badewanne, Füße hoch, Inselträume im Kopf.

Obazda-Rezept zum Nachmachen 🍺🥨

Zutaten für 4 Personen:

  • 200 g Camembert (reif)

  • 50 g weiche Butter

  • 1 kleine Zwiebel (fein gehackt)

  • 1 TL Paprikapulver edelsüß

  • Salz, Pfeffer, Kümmel nach Geschmack

  • etwas helles Bier zum Verfeinern

  • frischer Schnittlauch zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Camembert mit der Gabel zerdrücken, Butter unterrühren.

  2. Zwiebel, Paprika und Gewürze zugeben.

  3. Mit einem Schuss Bier cremig rühren.

  4. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen.

  5. Mit Schnittlauch bestreuen – dazu Brezn und Radi servieren.

Chiemsee