Castiglione di Garfagnana liegt etwa 35 km nördlich der Provinzhauptstadt Lucca und rund 80 km nordwestlich der Regionalhauptstadt Florenz in der Landschaft der Garfagnana im oberen Serchiotal. Es ist 5 km von unserem Ferienhaus entfernt. Ein abendlicher Besuch lohnt in jeden Fall. Erstmals erwähnt wurde der Ort und die Kirche San Pietro im 8. Jhd., als die Langobarden hier herrschten. Zwischen 1149 und 1168 war der Ort in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Lucca und Pisa verwickelt und wurde 1168 von Lucca eingenommen. Zwei Jahre später gab Lucca die Erlaubnis, die Burg wieder aufzubauen.
Als sich Castiglione um 1226 wieder Pisa annäherte, wurde die Burg von Lucca abermals zerstört und 1230 erneut aufgebaut. 1356 gehörte der Ort zu Pisa und wurde erfolglos von den Söhnen des Castruccio Castracani belagert. Zu Lucca gelangte er wieder 1371. Die heutige, 750 m lange und mit vier Stadttoren ausgestattete Befestigung des Ortes mit den fünf Wehrtürmen (Brunella, dell’Orologio, del Fattori, di San Michele, di San Pietro) stammt aus dieser Zeit. Von 1429 bis 1433 beherrschte dann Florenz Castiglione di Garfagnana. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Castiglione mehrfach von den Este, eines der ältesten italienischen Adelsgeschlechter, belagert. Der Ort blieb schließlich bei Lucca. Anschauen sollte man sich die Rocca di Castiglione, die Burg im Ortskern. Sie ist mit den drei zylindrischen Wehrtürmen ausgestattet. Weiterhin sollte man die fünf Kirchen auf dem Rundgang anschauen und in jedem Fall die Ponte Medievale dei Molini, die mittelalterliche Brücke in der Località Mulino am antiken Weg zum Ortsteil Chiozza, der durch Spinetta Malaspina Anfang des 14. Jhd. entstand. Wir empfehlen einen Stadtrundgang zur Abenddämmerung – es ist kühler und ungewöhnlich menschenleer. Den restlichen Tag genossen wir in unserem wunderschönes Walddomizil, das wir mal mit der Drohne aufgenommen haben. Nächste Buchempfehlung: „Die Selbstgerechten“ von Sarah Wagenknecht.
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